Die beiden zentralen Komponenten eines Computers sind Rechen- und Steuerwerk. Vom Rechenwerk hängt es ab, welche Rechenoperationen der Computer in einem Befehlsschritt ausführen kann. Das Steuerwerk ist dafür zuständig, die Maschinensprache auszuführen. Entsprechend ist es entscheidend dafür, welche Befehle der Computer versteht.
Da ohnehin beide Komponenten aufeinander abgestimmt sein müssen und viele Verbindungen innerhalb des Computers nur diese beiden Teile betreffen, war es naheliegend, mit fortschreitender Integrationsdichte beide auf einem einzigen Schaltkreis aufzubauen.
Die Firma Intel stellte als erste 1971 so einen Baustein her. Er ging auf den Auftrag zur Entwicklung eines Steuerungs-IC für eine Rechenmaschine zurück, den Intel im Jahr 1969 von dem japanischen Unternehmen Busicom bekommen hatte. Der frei programmierbare Baustein enthielt ein Steuer- und Rechenwerk. Die äußeren Anschlüsse bestanden aus Daten-, Adress- und Steuerbus zum Anschluss von Speicher und I/O-Geräten. Damit gilt dieser Chip, der 4004, als erster Mikroprozessor der Welt. Er wurde in einem Tischrechner von Busicom eingesetzt. Der Datenbus war 4 Bit breit, der 4004 folglich ein 4-Bit-Prozessor.