Emerson Arcadia

         

Die Ursprünge des Emerson Arcadia liegen ein wenig im Dunkeln. Das Gerät basiert auf Bausteinen der Philips-Tochterfirma Signetics. Diese Bausteine waren vermutlich von der Firma UA Limited (Sitz irgendwo in Fernost, Hongkonk?) zu einem Baukastensystem ausgebaut worden, das an andere Hersteller lizenziert wurde. Um 1981 war der erste Lizenznehmer offenbar Interton, die daraus das VC-4000 bauten. Weitere (inkompatible) Varianten des Systems gab es z.B. bei Quelle als Palladium Telespiel und in den USA unter dem Namen Emerson Arcadia.

Emerson ist ein amerikanischer Hersteller preiswerter elektrischer und elektronischer Geräte für den Haushalt. 1982 erschien das "Arcadia" auf dem US-Markt. In Deutschland wurden technisch identische Geräte unter den Namen "Hanimex" und "Schmid" leidlich bekannt - ein großer Erfolg waren sie nicht.

Die verschiedenen Versionen steckten teils sogar im gleichen Gehäuse - wie z.B. das oben abgebildete Hanimex HMG 2650, teilweise hatten sie aber auch eine modifizierte Bauform.

Technisch ist das Emerson Arcadia durch das Signetics-Chipset recht exotisch. Es besteht aus dem 8-Bit-Prozessor 2650, der nur durch Bankswitching 8 KB großer Speichereinheiten auf 32 KB adressierbaren Speichers kommt. Dazu kommt der Grafik-, Sound- und I/O-Baustein 2637N und der Videoencoder 2621 (PAL) oder 2622 (NTSC). Damit waren recht flotte Spiele möglich und eine Grafikdarstellung, die immerhin an die des Mattel Intellivision heranreicht. Von diesem wurden auch die Gamepads mit Tastatur abgeschaut, allerdings kann man in die Pads kleine Steuerknüppel einschrauben und dann wie mit gewöhnlichen Joysticks spielen. Mechanisch verwenden die Pads das Funktionsprinzip von Folientastaturen, was hinsichtlich der Haltbarkeit keine gute Idee war.

Vor allem zu Beginn waren die meisten Spiele für das Arcadia Nachbildungen bekannter Spielehits, "Crazy Gobbler" entsprach beispielsweise "Pac Man". Meist galten diese Umsetzungen als eher schwach und da auch auf die zugkräftigen Originalnamen verzichtet werden musste, blieb das Arcadia und seine Nachbauten weitgehend unbeachtet. Zu Unrecht, weil später dann durchaus eigenständige und clevere Spielideen verwirklicht wurden.