Amstrad GX-4000

Nachdem bereits die renovierten CPC-Systeme der "Plus"-Reihe mit dem für Amstrad ungewohnten Modulport ausgestattet wurden, war der Schritt zu einer reinen Spielkonsole nicht mehr groß. Das Ergebnis war das GX 4000, einer der bislang größten Flops im Videospielsektor.

Die Technik des GX 4000 ist grundsätzlich eigentlich identisch zum CPC 6128+ aus gleichem Hause, die Platine hat aber zumindest ein neues Layout erhalten, mit dem sie in das ebenfalls neuentwickelte Konsolengehäuse paßte. Gleichzeitig wurden gerade im Schnittstellenbereich einige sinnvolle Neuerungen eingeführt: Neben einer Din-Buchse mit Composite-Video-Signal und Stereoausgang bekam das Gerät auch gleich noch eine vollbeschaltete Scartbuchse spendiert. Dank Composite- und RGB-Ausgang konnte das GX 4000 damit an fast allen Bildschirmen angeschlossen werden, sogar die 5V-Schaltspannung auf der Scartbuchse, die beim Aktivieren der Konsole den Fernseher auf den entsprechenden Eingang umschaltet, hat man nicht vergessen. Die Vielfalt der Anschlüsse hat allerdings auch deutliche Auswirkungen auf das Platinendesign: etwa ein Drittel des gesamten Platzes wird von der Modulatorelektronik belegt.

In einem Konsolenmarkt, der nach den Krisen der späten 80er Jahre von Anbietern wie Sega, NEC und Nintendo dominiert wurde, und im Vergleich zu den aktuellen 16Bit-Computern von Commodore und Atari konnte das GX 4000 nicht bestehen. Die Technik war zum Zeitpunkt des Erscheinens an bereits veraltet, und dementsprechend fanden sich nur wenige Firmen bereit, Software für das System zu produzieren. Insgesamt erschienen nur etwa 20 verschiedene Module - ein klares K.O.-Kriterium im Wettbewerb. Konsequenterweise wurde die Konsole bereits wenige Wochen nach Verkaufsstart zum Schleuderpreis von Billiganbietern verramscht und die weitere Produktion eingestellt.

Nach diesem Desaster und der relativen Erfolglosigkeit der "CPCplus"-Reihe entschloß sich Amstrad dazu, sich aus der Produktion von Rechnern und Spielkonsolen zurückzuziehen.