Franckh'sche Verlagshandlung Kosmos Computer-Praxis CP-1

Vom Hersteller der in Deutschland bis heute sehr populären Kosmos Experimentierkästen, der Franckh'schen Verlangshandlung W. Keller & Co. aus Stuttgart, gab es in den 80er Jahren auch einen Experimentiercomputer. Große Verbreitung fand das Gerät nicht, da es im Gegensatz zu Homecomputern zwar mit überzeugendem Lehrmaterial geliefert wurde, dafür aber überhaupt nicht zum Spielen taugte.

Während die meisten Experimentiercomputer den Benutzer direkt den verwendeten Prozessor programmieren lassen, hat der Kosmos-Computer noch eine Abstraktionsebene dazwischengeschaltet. Das Gerät ist in einer stark vereinfachten Pseudo-Maschinensprache zu programmieren. Dabei besteht jeder Befehl aus einem zweistelligen Opcode, gefolgt von einem dreistelligen Operanden. Beides wird im Dezimalsystem eingegeben. Der Befehlssatz umfasst nur 20 Befehle mit jeweils einer vorgegebenen Adressierungsart. Da jeder Befehl im Speicher zwei Bytes belegt, kann ein Programm maximal 128 Programmschritte haben.

Programm und Daten werden über eine Folientastatur eingegeben. Das Bedienkonzept ist simpel und schnell zu erlernen.

Der Experimentierkasten CP-1 umfasst nur den nackten Computer mit Anleitung. Es ist nicht einmal ein Netzteil enthalten. Allerdings ist der CP-1 sehr genügsam und lässt sich mit jedem Modelleisenbahn-Trafo betreiben. Über die gesamte Gerätebreite sind auf der Hinterseite Schraubklemmen verteilt, über die Erweiterungen angesteuert werden können. Direkt zum Anstecken gab es vom Hersteller eine Speichererweiterung, ein Relais-Interface und ein universelles Ein-Ausgabe-Modul für Steuerungsaufgaben, sowie ein Kassetten-Interface zum Abspeichern der Programme.