Hewlett-Packard Omnibook 425

Das Omnibook 425 ist der Nachfolger des auf einem 386-Prozessor basierenden Omnibook 300. Abgesehen vom Prozessor wurde nicht viel geändert.

Das Gerät ist selbst für die Klasse der Subnotebooks äußerst kompakt, was durch einige technisch ungewöhnliche Kniffe erreicht wurde. Am auffälligsten ist die völlige Abwesenheit magnetischer Speichermedien. Ein Diskettenlaufwerk ist nicht einmal extern anschließbar. Dafür sind links und rechts am Gehäuse insgesamt vier PCMCIA-Slots, die mit den Laufwerksbuchstaben A bis D beschriftet sind. Karten in A und B können leicht ausgeworfen werden und sind offenbar als Floppyersatz gedacht. Die beiden übrigen werden in Halterungen eingesetzt und mit kleinen Riegeln gesichert. Sie scheinen damit die Rolle der Festplatte einzunehmen. Das Omnibook 425 war wahlweise ganz ohne Massenspeicher, mit einer Flashkarte (5 - 20 MB) oder einer PCMCIA-Festplatte (42 MB) erhältlich. Die beiden letzteren sitzen jeweils in Platz C, wobei die Festplatte durch ihre Höhe auch den Steckplatz "B" blockiert. Für Laufwerk D ist eine ROM-Karte vorgesehen, in der DOS, Windows, Winword 2.0 und Excel gespeichert sind. Diese Karte bleibt immer eingelegt und spart damit Platz auf dem C-Laufwerk, welches dadurch nur variable Daten speichern muss. Setzt man in Laufwerk C einen neuen Datenträger ein, startet beim Booten automatisch eine Installationsroutine, die die notwendigen Dateien kopiert.

Die Flash-Karte mit 10 MB war übrigens teurer als die Festplatte mit 42 MB. Dafür ist dieses Speichermedium auch etwa doppelt so schnell und zeichnet sich vor allem durch den Wegfall aller Wartezeiten aus, die bei einer Festplatte durch die Mechanik bedingt sind, also beispielsweise Spurwechsel- und Latenzzeiten, bis die benötigten Daten am Schreib-Lesekopf vorbeikommen. Abgesehen davon ist das Omnibook durch den Halbleiterspeicher sehr stoßfest und vor allem absolut lautlos - eine Besonderheit, an die man sich sehr schnell gewöhnt.

Für die Kartenschächte A und B gab es von HP batteriegepufferte PCMCIA-RAM-Karten, welche auch im HP 95LX und seinen Nachfolgern verwendet wurden.

Ungewöhnlich ist am Omnibook 425 die Maus, welche es später auch beim Omnibook 600 gab und die dort näher beschrieben ist. Der monochrome Bildschirm ist zwar nicht hintergrundbeleuchtet, besticht dafür aber mit einem ausgezeichneten Bild. Dieses energiesparende Display ist sicher mit dafür verantwortlich, dass der Computer trotz eines eher mickrig dimensionierten Akkus einen vollen Arbeitstag ohne Steckdose durchhält. Im Notfall kann der Akku sogar herausgenommen und durch vier gewöhnliche Mignon-Batterien ersetzt werden.

Mit der Außenwelt kommuniziert das Omnibook 425 über die hinten hinter einer Klappe versteckten Schnittstellen. Es ist je ein RS-232-, ein Centronics- und ein IR-Port vorhanden. Ein - bei deutschen Geräten typischerweise unbestücktes - Fach auf der Seite kann ein Modem aufnehmen.

Um mit anderen PCs Daten austauschen zu können ist in der Basissoftware des Omnibook das Program Laplink enthalten. Es ermöglicht die Verbindung zweier PCs über die serielle Schnittstelle per Nullmodemkabel. Dadurch werden die Laufwerke des einen Gerätes auf dem anderen benutzbar, ähnlich wie bei einer Netzwerkfreigabe. Damit können Daten in beiden Richtungen sehr einfach, wenn auch ziemlich langsam, übertragen werden.