Palm / USRobotics / 3com Pilot 5000

"Das ist doch ein Palm" werden Sie vielleicht sagen. Nicht ganz - es ist sozusagen der Stammvater davon. Nach den doch recht klobig geratenen Ur-PDAs (Apple Newton und Amstrad PenPad) brachte die eher als Modemhersteller bekannte Firma USRobotics 1996 ihre eigene Kreation auf den Markt. Der Pilot erschien in zwei Ausbaustufen - entweder mit 128 oder 512 KB RAM. RAM und Betriebssystem-ROM sitzen übrigens auf einem Steckmodul unter einer Klappe, so dass eine Aufrüstung in wenigen Sekunden machbar ist.

Das Gerät ist bewusst schlicht gehalten. Die großen Knöpfe am unteren Rand starten die fest eingebauten Anwendungen (Terminkalender, Telefonbuch, Merkzettel und Memoliste). In der Mitte sitzen zwei Knöpfe zum hoch- und runterrollen des Bildes, wenn die Ausgabe nicht komplett auf den doch recht kleinen Bildschirm passt. Im Grundausbau gibt es noch einen Taschenrechner und das war's.

Für Texteingaben hat USRobotics sich eine neue Spielart ausgedacht. Unterhalb des Displays gibt es eine zweigeteilte Eingabefläche - links für Buchstaben, rechts für Ziffern. Für die Zeicheneingabe muss man sich eine bestimmte Schreibweise angewöhnen, was aber sehr schnell geht (ca. 1 Stunde) und zu einer sehr guten Erkennungsrate führt.

Das beste an dem Gerät ist jedoch die einfache Handhabung. Alles geht sehr einfach und intuitiv vonstatten. Das gilt vor allem für den Abgleich mit dem PC. An der mitgelieferten Dockingstation gibt es einen Button für den "Hotsync". Falls auf dem PC der Palm-Desktop oder zumindest ein Agentenprogramm läuft, wird durch einen Druck auf diese Taste der Pilot eingeschaltet und alle Daten abgeglichen, so dass Telefonbuch und Kalender anschließend wieder auf einem einheitlichen Stand sind. In dem PC-Programm kann man auch Programme für den Palm auswählen, die dann beim nächsten Hotsync aufgespielt werden.

Da die Entwicklungsumgebung kostenlos verfügbar ist, entstand eine Unmenge an Free- und Sharewareprogrammen für den Pilot.

USRobotics brachte noch eine zweite Generation unter dem Namen Palm Pilot im gleichen Gehäuse heraus. Dann wurde die Sparte an die Firma 3com verkauft, welche die Geräte unter dem Namen "Palm" weiterentwickelte. Später wurde daraus eine eigene Firma namens "Palm", die die Serie bis heute mit großem Erfolg fortführt. Allerdings wird der Markt durch den Erfolg der Windows-CE-PDAs zunehmend enger. Auch wenn Windows CE bis heute eher ungeliebt ist, sind die zugehörigen PDAs meist leistungsfähiger als die Palm-Produkte.