Commodore plus/4

Commodore hatte bereits ein Jahr nach der Vorstellung des C-64 einen neuen Computer serienreif. Als C-264 sollte er auf die Menschheit losgelassen werden. 60 KB RAM frei für Basicprogramme, ein sehr gutes Basic und mehr Farben stellten den C-64 in den Schatten. Dafür fehlten jedoch Sprites und der Sound des C-64. Irgendwann hat wohl auch bei Commodore jemand gemerkt, daß dieser Rechner dem C-64 nur schaden konnte und die Kunden verwirrt hätte. So verschwand der C-264 erstmal wieder in der Versenkung, kam dann aber ein Jahr später doch noch auf den Markt. Mit vier eingebauten Programmen sollte er im Gegensatz zum C-64 eher diejenigen ansprechen, die einen Computer als Schreibmaschinenersatz haben wollten. Um auf die eingebauten Programme hinzuweisen, wurde auch der Name des neuen Sprösslings geändert, er hieß nun plus/4.

Trotzdem hat wohl kaum jemand so recht verstanden, wozu der plus/4 gut sein sollte. Die eingebauten Programme waren sehr eingeschränkt und zumindest die Textverarbeitung sah im Vergleich zu der entsprechenden Software auf dem C-64 (man denke nur an Startexter) ausgesprochen erbärmlich aus.

So reiht sich der plus/4 ein in Commodores lange Reihe mißglückter Experimente auf dem Weg zum Amiga.

Der plus/4 ähnelt übrigens mit seiner Keilform stark einem Rechner, der 6 Jahre später ähnlich glücklos startete: dem Amiga 600.