Victor Sirius 1

Chuck Peddle hatte als Entwicklungschef bei MOS Technologies den 6502-Prozessor entwickelt und nach der Übernahme von MOS durch Commodore dort den CBM PET 2001 entworfen. Nach dem Abschied von Commodore gründete Peddle mit Sirius eine eigene Firma, deren erstes Produkt der Victor9000 Personal Computer war. Später wurde die Firma in Victor umbenannt und der Computer vom europäischen Distributor ACT als Sirius 1 vermarktet.

Der Sirius 1 ist nur eingeschränkt zum IBM PC kompatibel, da er zwar auf dem gleichen Prozessor basiert und ebenfalls MS-DOS als Betriebssystem hat. Ansonsten geht er aber in vielerlei Hinsicht eigene, bessere Wege.

Dies beginnt beim Monitor, der eine schwarze, entspiegelte Bildröhre hat und auf einem simplen Dreh-Kippsockel sitzt. Der Rechner kann darauf im Gegensatz zum IBM PC nicht nur 80 x 25 Zeichen als Text sondern auch monochrome Grafiken mit 800 x 400 Bildpunkten darstellen. Darüber hinaus kann der Sirius 1 Töne erzeugen und sogar aufzeichnen. Das Soundinterface taugte sogar zur Sprachausgabe.

Beim aufwendigen Diskettencontroller ist eine gewisse Ähnlichkeit zu jenen der frühen Commodore-Floppies nicht zu leugnen. Das Laufwerk speichert 600 KB auf einer Diskette, später gab es auch eine Version mit 1,2 MB.

Es gibt einen Erweiterungsbus mit vier Steckplätzen. Diese haben aber keinen direkten Ausgang an der Gehäuserückseite, was externe Peripherieerweiterungen umständlich macht. Die Anschlüsse sind nicht zu denen im IBM PC kompatibel.

Der Sirius 1 war in den USA kein großer Erfolg, da er von Anfang an mit dem IBM PC konkurrieren musste. Allerdings brauchte IBM geschlagene eineinhalb Jahre, bis sie den PC auch in Europa verkauften. Dies genügte dem europäischen Distributor ACT, das Gerät hier recht gut am Markt zu platzieren. Später verkaufte ACT auch eine eigene PC-Reihe mit Namen Apricot, die teilweise auf der Technik des Sirius 1 basierte.