Sharp ZR-5000G

Der ZR-5000 gehört zur zweiten Generation der von Sharp "Zaurus" genannten PDAs. Die ersten - ab 1993 in Japan erhältlichen - Geräte, waren ausschließlich per Stift zu bedienen und ähnelten insofern dem Apple Newton. Die "Zaurus"-Modellreihe wurde bis heute fortgeführt, allerdings werden die Geräte seit 2003 in Deutschland nicht mehr verkauft. Moderne Geräte arbeiten mit Linux als Betriebssystem.

Der ZR-5000G ist die deutsche Variante des international sehr erfolgreichen ZR-5000. Als das Gerät Ende 1995 hier auf den Markt kam, hatte es sich gegen bereits etablierte Konkurrenz zu behaupten - namentlich dem Apple Newton oder dem Psion Serie 3. Technisch ist er eine Kombination der Fähigkeiten dieser beiden Konkurrenten: Der Touchscreen mit Stiftbedienung erinnert an den Newton, die Bauform an den Psion.

Das Gerät ist ziemlich groß und mit über 300 Gramm sehr schwer. Die Lederimitat-Optik auf der Außenseite und die übergroße Tastaturbeschriftung wirkt deutlich weniger wertig als das dezente Äußere der Psion-Geräte. Möglicherweise war das der Grund dafür, dass das doch recht teure Gerät in Deutschland eher wenig Anklang fand.

Funktional ist alles vorhanden, was andere PDAs auch haben: Aktivitätenliste, Adressbuch, Notizblock, Editor, Skizzenblock, die unvermeidliche Weltzeituhr und ein Taschenrechner. Außergewöhnlich ist die Fähigkeit, Dokumente aus den verschiedenen Anwendungen in sogenannten "Akten" zusammenzufasssen, eine Abbildung der bei Desktop-Betriebssystemen üblichen Ordner.

Der seitlich angebrachte PCMCIA-Slot dient vor allem der Aufnahme von Speicherkarten (SRAM oder Flash-ROM-Karten) zur Erweiterung der internen Speicherkapazität von 1 MB. Mit einer Modem-Karte erschließen sich noch weitere Möglichkeiten des Geräts: Es kann Faxe versenden oder als Terminal für den Zugriff auf Mailboxen oder Online-Dienste genutzt werden. Letzteres war 1995 noch aktuell, wurde dann aber schnell uninteressant, weil die Mailbox-Szene durch das aufkommende Internet an Attraktivität verlor. Onlinedienste wie AOL oder Compuserve stellten auch zunehmend auf Internet-Protokolle um.

Die Bedienung des Geräts geht durch die großzügige Tastatur leicht von der Hand, der positive Eindruck wird jedoch stark getrübt durch das zwar große, jedoch völlig unentspiegelte Display.

Zum Datenabgleich mit einem PC dient wahlweise ein Linkkabel oder die IR-Schnittstelle. Letztere will jedoch (laut Handbuch) nur mit einem von Sharp gelieferten Gegenstück am PC zusammenarbeiten. Im Lieferumfang war nichts dergleichen vorhanden, dafür musste nochmals investiert werden - eine Politik, die erst ein Jahr später von den ersten Palm-PDAs abgeschafft wurde.