Wang 700 Series
Wang zählt zu den Pionieren elektronischer Tischrechner. Ende der 60er Jahre befand sich gerade ein eigenes Computersystem in Entwicklung, als HP das Modell 9100 auf den Markt brachte, ein programmierbarer Tischrechner bisher nicht gekannter Leistungsfähigkeit.
Wang änderte seine Planungen und der halb fertige Computer wurde kurzerhand zum Tischrechner umgestrickt. Das Ergebnis steckt in einem wuchtigen Gehäuse. Eingebaut sind die Bedientastatur und eine zweizeilige Ergebnisanzeige aus Nixietubes. Ein Blick ins Geräteinnere offenbart den noch sehr diskreten Aufbau des Geräts mit einem guten Dutzend dicht bestückter Leiterplatten, von denen eine auch den Ringkernspeicher des Geräts enthält. In ähnlicher Technik ist das ROM des Gerätes ausgeführt, das die gesamte Bodenwanne unterhalb des handverdrahteten Steckfeldes für die Leiterplatten füllt.
Das Gerät wird ähnlich wie bei einem programmierbaren Taschenrechner "tastenprogrammiert". Dazu wird es in den Lernmodus geschaltet und nun merkt sich der Rechner alle Tastendrücke und kann sie später exakt so wieder abspielen. Da in die Berechnung auch die Inhalte der Speicherregister einfließen können, kann das Programm jedes mal mit verschiedenen Parametern aufgerufen werden. Diese müssen dazu nur vor dem Start des Programms in die richtigen Register geschrieben werden.
Die Arbeit mit dem Gerät ähnelt der Bedienung eines HP-Taschenrechners mit UPN. Die Operanden einer Berechnung werden zuerst in die beiden im Display dargestellten Rechenregister eingegeben und das Ergebnis landet dann im oberen der beiden. Neu eingegebene Werte erscheinen zunächst unten. Spezielle Funktionstasten ermöglichen den Transfer eines Registers in das andere oder in ein RAM-Register.