Sony HitBit HB-75
Einige bedeutende Elektronikkonzerne - vornehmlich aus Japan, aus Europa nahm nur Philips teil - machten sich 1984 daran, die Vormachtstellung des C-64 als Homecomputer anzugreifen. Mit etwas schwächeren technischen Fähigkeiten, dafür aber einheitlichen Schnittstellen und einem einheitlichen und vor allem leistungsfähigeren Basic sollte eine breite Basis dafür geschaffen werden: MSX.
Das Ganze krankte in Europa an der fehlenden Software. Die wenigsten interessierten sich für ein tolles Basic - das gab's für den C-64 (z.B. mit Simon's Basic) zur Not ebenfalls. Was es auf jedem Schulhof auch gab waren Spiele, Spiele und nochmals Spiele. Und damit keine Chance für den HitBit. In Japan sah das Ganze natürlich etwas anders aus. Dort setzten die MSX-Geräte den Homecomputerboom erst richtig in Gang.
Sony war mit dem HitBit als eine der ersten Firmen mit einem MSX-Computer auf dem deutschen Markt. Gleichzeitig zeigte dieses Gerät, dass jeder Hersteller seine MSX-Rechner nach eigenem Gusto aufwerten konnte, solang die Basisfunktionen kompatibel blieben. Bei Sony besteht die Erweiterung aus der "Personal Data Bank", einem simplen Programm zur Speicherung von Telefonnummern, Terminen und Notizen. Beim Start des Rechners erscheint ein freundliches Menü, das dem Anwender die Wahl zwischen den Programmteilen der Personal Data Bank und dem Basicinterpreter lässt. Wirklich nützlich ist diese Erweiterung nicht, weil jede Änderung auf Kassette gespeichert werden muss. Es gab jedoch ein Erweiterungsmodul mit 4 KB batteriegepuffertem RAM, das automatisch für die Speicherung der Informationen der Personal Data Bank genutzt wird. Man kann dort wahlweise auch ein Basicprogramm ablegen.
Was Sony schon immer auszeichnete, war das hochwertige Design. Das trifft auch auf den HitBit zu - kein Vergleich zu dem grobschlächtigen Gehäuse eines C-64. Die gediegene Optik setzt sich bei den Peripheriegeräten fort. Sony bot zu Beginn vor allem das Kassettenlaufwerk "Bitcorder" (SDC-500) an sowie einen Printer-Plotter (PRN-C41) mit der vielfach genutzten Mechanik, die auch z.B. im Sharp MZ-731 oder Commodore 1520 zu finden ist. Hier ist sie jedoch breiter und ermöglicht die Arbeit mit Formaten bis zu DIN A4. Später gab es auch Diskettenlaufwerke für den HitBit.
Den HitBit gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die Modelle HB-75P und HB-75B sind mit einer internationalen Tastatur ausgestattet, der HB-75D wurde mit einer deutschen Tastatur geliefert, enthält aber weiterhin ein engllisches Menü.
Info
Markteinführung: 1984
Neupreis: 510 €
Prozessor: Z80, 3.58 MHz