Coleco Adam
Coleco Indusries war einer der Hersteller modulbasierter Videospiele und mit dem System "Colecovision" recht erfolgreich. Nun sollte das Spiel zum Homecomputer wachsen, weshalb eine entsprechende Erweiterung entwickelt wurde. Alternativ gab es auch einen kompletten Computer zu kaufen und der schlug alles, was es bis dahin in Sachen Ausstattung gegeben hatte. Das Gerät kommt nicht nur in einem professionell anmutenden Desktopgehäuse daher, auch die abgesetzte Tastatur ist übersichtlich, robust und hat einen guten Anschlag. Das Grundgerät enthält ein Doppelkassettenlaufwerk, das allerdings normale Audiokassetten nur nach einer Modifizierung annimmt. Die Laufwerke werden komplett vom Computer gesteuert.
Die größte Überraschung ist jedoch der serienmäßig mitgelieferte Drucker. Der enthält zum einen das Netzteil des ganzen Geräts und bringt zum zweiten seine Zeichen per Typenrad aufs Papier. Damit hat er zwar ein hervorragendes Schriftbild, kann aber prinzipbedingt keine Grafik darstellen und ist recht langsam und laut.
Schaltet man den Adam ein, landet man in einem Schreibprogramm. Damit wird der Adam aber nicht zum Textverarbeitungssystem sondern schlicht zur Schreibmaschine. Was man eintippt, wird sofort zu Papier gebracht. Es gibt keine Korrekturmöglichkeit. Wenigstens ein Zeilenspeicher hätte es schon sein dürfen. Weitere Software enthält der Adam nicht im ROM, aber auf Datenkassetten. Auch der Basicinterpreter muss zuerst nachgeladen werden.
Der Adam brachte Coleco in Schwierigkeiten. Der Einstiegspreis war für den typischen Homecomputerkunden zu hoch und der Typenraddrucker war auch nicht nach jedermanns Geschmack. Die Geräte blieben überwiegend Ladenhüter. Letztlich verschwand er wenige Monate nach seiner Einführung bereits wieder vom Markt. Mein Exemplar wurde nach dem Produktionsstopp aus den USA importiert, vermutlich als Computerschrott deklariert und damit man das auch glaubt zuvor vom Gehäusedeckel befreit. So wurde er dann von einem Elektronik-Händler (Bühler Elektronik) für wenig Geld verkauft. Sogar der Trenntrafo zur Erzeugung von 110V war im Kaufpreis enthalten.