Atari VCS mit Compumate-Modul
Das VCS-Videospiel war eines der ersten Systeme mit auswechselbaren Modulen und zweifellos das aus der ersten Generation mit dem größten kommerziellen Erfolg.
1984 konnte man bei Quelle ein kurioses Modul dafür kaufen: Aus einem Höcker an der Oberseite kamen drei Kabel heraus. Zwei mussten in die Joystickbuchsen gesteckt werden, das dritte endete in einer Folientastatur. Diese war an der Unterseite so geformt, daß sie auf der Oberseite des VCS einrastete. Alles miteinander sollte aus dem VCS einen Homecomputer machen, dessen Leistungsdaten waren jedoch ein absoluter Witz: Wohl um vom knappen 2-KB-Speicher nicht übermäßig viel für den Bildspeicher abzwacken zu müssen, wurde die Zeilenlänge im Basiceditor auf sage und schreibe 12 Zeichen begrenzt! Dabei fanden nur 10 Zeilen auf dem Schirm Platz - das dürfte den ultimativen Negativrekord bei der Bildschirmdarstellung darstellen.
Basicbefehle werden ähnlich wie bei Sinclairrechnern über nur einen Tastendruck eingegeben. Sie erscheinen dabei als Kürzel (meist die ersten 3 - 4 Buchstaben) mit einer Breite von zwei Bildschirmzeichen auf dem Fernseher.
Das amüsanteste an diesem Modul ist noch der integrierte Musikeditor, mit dem Musikstücke eingegeben und wieder abgespielt werden können. Die Töne müssen dazu über die Tastatur eingespielt und mit einer Tondauer versehen werden, die Anzeige der eingegebenen Noten erfolgt in einer Liste.
Quelle verkaufte das Modul unter der Hausmarke "Universum". International wurde es vom originalen Hersteller Spectravideo unter eigenem Namen verkauft. Spectravideo war auch einer der populärsten Anbieter von Spielmodulen für das VCS und brachte später eine eigene Homecomputerreihe auf den Markt.