Spectravideo SV-318
Konnte man Spectravideo's ersten Schritt auf dem Weg zum selbstentwickelten Computer, nämlich die CompuMate-Erweiterung für die Atari VCS 2600 Spielkonsole, noch unter dem Begriff "Kuriositäten" einordnen, war der SV-318 durchaus ein ernstzunehmendes Gerät. Allerdings fanden sich dafür nicht viele Käufer, so daß bereits nach kurzer Zeit eine überarbeitete und verbesserte Version unter dem Namen SV-328 auf den Markt kam.
Eines der zentralen Probleme des SV-318, das mit dem Nachfolger korrigiert wurde, war die Gummitastatur. Sie war weder für dynamisches Schreiben geeignet noch besonders zuverlässig, was den Rechner für Vielschreiber und Programmierer nicht gerade zur ersten Wahl werden ließ. Schade eigentlich, denn der SV-318 war ein relativ flexibles und leicht zu erweiterndes Gerät. Mit einer separat erhältlichen Erweiterungsbox konnte das System um 7 Steckplätze erweitert werden, an denen u.a. zusätzlicher Speicher, Schnittstellenkarten (seriell, Drucker), Diskettenlaufwerke und sogar ein Telefonmodem angeschlossen werden konnte. Für Spieler interessant und gleichzeitig dank seiner knallroten Farbe kurios war dagegen der eingebaute Joystick; bei Bedarf konnte man weitere Steuergeräte über zwei Buchsen an der Gehäuseseite anbringen.
Das eingebaute Basic mit recht vielseitigem Befehlssatz kam, wie so häufig, von Microsoft. Per Diskette konnte alternativ aber auch das Betriebssystem CP/M geladen werden, was den Zugriff auf eine reichhaltige Bibliothek von (vor allem) professionellen Anwendungsprogrammen garantierte. Allerdings mußte zum Betrieb der Diskettenstation zumindest der Grundspeicher auf 64 KB erweitert werden, was mit den Softwarekosten zusammen doch eine recht hohe Einstiegshürde bildete.